Die Harnleiterkolik wird analgetisch und spasmolytisch behandelt.
Grundregeln der Harnstein-Therapie sind unter anderem:
- Viel trinken (Harnkonzentrierung vermeiden)
- Ernährung mit wenig tierischen Eiweißen, Kochsalz
- Gewichtsreduktion bei Adipositas
- Meiden von urinsäuernden Getränken (z.B. Apfelsaft, Grapefruitsaft)
Die Steinentfernung kann auf mehreren Wegen erfolgen:
- Extrakorporale Stoßwellenlithotripsie (
ESWL)**
- Perkutane Nephrolithotomie (v.a. bei Nierenbeckensteinen)
- Steinzertrümmerung mittels Zystoskopie/Ureteroskopie
Steine unter 5 mm gehen häufig spontan ab. Unter analgetischer
Therapie, viel Flüssigkeit, Bewegung und Wärmeanwendung kann der
Steinabgang zugewartet werden. Engmaschige Urinkontrollen sind hierbei
unbedingt einzuhalten. Fieber oder eine Anurie sollten Anlass zu aggressiveren Therapieformen sein.
**Die Extrakorporale Stosswellenlithotripsie wird im Deutschen Harnsteinzentrum ambulant angeboten und fachärztlich durchgeführt.
Folgende Behandlungsmöglichkeiten stehen insgesamt zur Verfügung:
- Ausschwemmen
der Harnsteine durch Zufuhr von viel Flüssigkeit in Verbindung mit
krampflösenden und schmerzstillenden Medikamenten sowie Wärmeanwendung.
Daneben können bestimmte körperliche Bewegungsabläufe (z.B. Hüpfen) den
Steinabgang begünstigen.
- Litholyse: Auflösen der Harnsteine
durch Medikamente. Die Litholyse kann nur bei Harnsäuresteinen und
kleinen Zystinsteinen durchgeführt werden.
- ESWL
(Extrakorporale Stoßwellen-Lithotripsie): Die Harnsteine werden mittels
Ultraschalluntersuchung aufgespürt. Es erfolgt die genaue
Lagebestimmung. Anschließend wird die Zertrümmerung mittels Stoßwellen
vorgenommen.
- PCNL (Perkutane Nephrolitholapaxie): Von der
Körperaußenseite wird mit Hilfe einer Punktionsnadel ein dünner Kanal
bis zur Niere angelegt. Anschließend wird ein optisches Instrument
eingeführt. Der Urologe kann sodann unter guten Sichtverhältnissen die
Harnsteine in der Niere zertrümmern und mit einem zangenähnlichen
Instrument über den gebohrten Kanal entfernen.
- Ureterorenoskopie
(URS): Das Endoskop wird durch die Harnröhre an der Blase vorbei in den
Harnleiter und weiter in das Nierenbecken eingeführt. Bei diesem
Eingriff können große Steine aus Harnleitern und dem Nierenbecken
entfernt werden, wenn andere Methoden zu keinem Erfolg geführt haben.
Zudem kann mit dem eingeführten Gerät eine Gewebeprobe entnommen
werden, wenn der Verdacht auf eine Geschwulstbildung besteht.
- Schlingenextraktion: Größere Bruchstücke von Harnsteinen nach einer ESWL
(s.o.) können mit dieser Methode entfernt werden. Zunehmend jedoch wird
an Stelle der Schlingenextraktion die Harnsteinentfernung mittels der
Endoskopie durchgeführt.
- Offene Operation: Sehr seltener
Eingriff, der zu Gunsten der oben genannten Behandlungsmöglichkeiten in
den Hintergrund gerückt ist.
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